Das Big Picture im Personal Branding

Das Big Picture im Personal Branding

„Was würden die Menschen über mich in 50 bis 100 Jahren sagen?“ Mit dieser Frage haben sich sicherlich die meisten schon einmal auseinandergesetzt. Menschen interessiert, welches Vermächtnis sie hinterlassen. Die Frage nach dem eigenen Vermächtnis oder dem Big Picture ist nicht nur im persönlichen Kontext von Interesse, sondern ist auch für das Personal Branding von Relevanz. Durch die Beschäftigung mit den eigenen Ausrichtungspunkten erkannt man, was die eigene Person ausmacht. Dieses Wissen kann dann in handlungsrelevanten Entscheidungen manifestiert werden.

Das Big Picture verstehen

Das Big Picture kann auch als persönliches Warum einer Person bezeichnet werden. Hierbei geht es allerdings um mehr als das bloße Idealbild im beruflichen Kontext und die langfristigen Ziele. Für die Definition des eigenen Big Pictures genügt es nicht, reines Wunschdenken mit den eigenen Kompetenzen abzugleichen und daraus ein zukünftig zu erreichendes Idealbild abzuzeichnen. Wie der Name schon vermuten lässt, zielt das Big Picture auf etwas Größeres ab. Es geht darum, über sich selbst hinauszuwachsen und für das Verfolgen und Erreichen der eigenen Ziele etwas zu wagen. Für die Realisierung der persönlichen Visionen und für das Mitgestalten der Welt ist es notwendig, Risiken einzugehen, über den Tellerrand zu schauen und sich aus seiner Komfortzone hinauszubegeben. Beim Personal Branding geht es also um mehr als den Umgang mit der eigenen Zukunftsangst. Das Ziel hinter dem Big Picture ist es herauszufinden, was einen Menschen langfristig antreibt.

Wozu braucht es ein Big Picture?

Mit dem Big Picture wird groß gedacht und auch geträumt. Träume und Vorstellungen haben einen motivierenden Effekt darauf, die Dinge im Hier und Jetzt anzupacken. Wenn ein Mensch ein genaues Ziel vor Augen hat und weiß, was er erreichen möchte, ist er eher dazu bereit, die damit verbunden Komplikationen in Kauf zu nehmen. Mit einem Big Picture vor Augen sind Menschen eher in der Lage Hindernisse zu überwinden, Risiken einzugehen oder auch Verluste in Kauf zu nehmen. Außerdem fungiert das Big Picture als Orientierungspunkt und kann zu Rate gezogen werden, wenn etwas nicht so funktioniert wie erwartet. Durch die Definition eines Big Pictures können alle Entscheidungen und Handlungen so angepasst werden, dass sie zur Erreichung des großen Ganzen beitragen können. Die getroffenen und anstehenden Entscheidungen können also mithilfe des Big Pictures bewertet werden, indem man sich fragt: „Bringt das, was ich jetzt tue, das Erreichen meines Big Pictures voran?“ Zudem steht hinter dem Big Picture auch die Frage nach dem eigenen Warum. Dabei geht es nicht nur um die Definition des Big Pictures, sondern auch um die nachhaltige Wirkung der eigenen Ziele. Die Wichtigkeit des Fokus für einen selbst und auch für andere soll also hinterfragt werden.

Nicht in Stein gemeißelt

Den meisten Menschen fällt es ad hoc jedoch schwer, ein eigenes Big Picture zu formulieren. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass sich das Big Picture jeder Zeit wieder ändern kann. Da Veränderungen zum alltäglichen Leben gehören, sollte auch das Big Picture immer und immer wieder gecheckt und gegebenenfalls überarbeitet werden. Generell können sich rund 90 Prozent aller Menschen jedoch in einer der folgenden drei Facetten des Big Picture wiederfinden:

  1. Personenbezogen
    Das Big Picture kann so formuliert sein, dass es mit der eigenen Person zu tun hat.
    Beispiel: „Ich möchte als Experte in der Marketingbranche gegolten haben.“
  2. Teil einer Bewegung
    Das Big Picture kann so formuliert sein, dass sich der Mensch als Teil einer Bewegung sieht.
    Beispiel: „Ich habe dazu beigetragen, dass XY geschehen ist.“
  3. Haptik
    Das Big Picture wird so formuliert, dass die Person etwas Haptisches, also etwas zum Anfassen, hinterlassen hat.
    Beispiel: „Ich habe eine Software entwickelt, die die Branche revolutioniert hat.“

Die Rolle des Big Pictures im Personal Branding

Das Personal Branding befasst sich damit, dass Menschen zur Marke werden. Es geht also darum, dass Menschen mit dem, was sie tun, erfolgreich werden. Für die authentische Verwirklichung dieser Ziele ist es essenziell, dass Menschen hinter allem stehen, was sie im beruflichen Kontext tun. Dafür muss herausgearbeitet werden, was der Mensch hinter der Personenmarke bewirken möchte, wofür er steht, wofür er in Erinnerung bleiben möchte und um was es bei seiner Marke geht. Es ist dementsprechend wichtig, dass die Handlungen und Entscheidungen auf das ausgerichtet sind, was den Menschen motiviert und die Erreichung seines Big Pictures voranbringt. Somit profitiert nicht nur der Mensch an sich von seinem Big Picture, sondern auch seine Personenmarke.