Arbeitgebermarken schaffen neue Perspektiven und Chancen

Arbeitgebermarken schaffen neue Perspektiven und Chancen

Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem strukturellen Wandel. Längst treffen nicht mehr die Personalchefs der Unternehmen allein die Entscheidung, mit welchem Bewerber eine ausgeschriebene Stelle besetzt wird. Vielmehr suchen sich Fachkräfte mit abgeschlossenem Studium und junge Talente selbst den Arbeitgeber aus, der am besten zu ihren Vorstellungen passt.

Arbeitgeber sind gezwungen neue Wege zu gehen, um engagierte Mitarbeiter zu finden und langfristig an das Unternehmen zu binden. Ein Schritt in die richtige Richtung ist der Aufbau einer Arbeitgebermarke durch das sogenannte Employer Branding.

Employer Branding: Der Fahrplan zur Arbeitgebermarke

Mit dem Employer Branding (deutsch: Arbeitgeber-Marketing) machen sich Unternehmen selbst zu einer Marke, die für bestimmte Werte, Arbeitsbedingungen, Kommunikationsformen und den Umgang miteinander steht. Um dieses Ziel zu erreichen, sind vier Schritte erforderlich.

Im ersten Step erfolgt eine umfassende und wertungsfreie Analyse des gegenwärtigen Zustandes im Unternehmen. Im Zuge dieser Bestandsaufnahme kommen zahlreiche Bereiche wie das Image der Firma bei Kunden und Zuliefern, die Art der Stellenausschreibungen, die interne Kommunikation, die Außendarstellung, der Online-Auftritt und vieles mehr auf den Prüfstand.

Im zweiten Schritt geht es um die Entwicklung einer Strategie. Im Mittelpunkt steht die Positionierung des Unternehmens als Marke. Unter anderem werden Werte definiert, die ein hohes Identifikationspotenzial bieten. Diese Werte werden später offensiv in allen Kanälen vertreten.

Um den Aufbau einer authentischen Arbeitgebermarke mit einer eigenen Identität geht es im dritten Schritt. Für den Internetauftritt, die interne und externe Kommunikation, die Produktpalette, die Leitlinien, den Support und den Service wird ein einheitliches Schema entwickelt, das sich als roter Faden durch sämtliche Unternehmensbereiche zieht.

Im vierten und letzten Schritt steht die Umsetzung der definierten Ziele und Aufgaben auf dem Programm. Neben der Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit durch eine Optimierung und Anpassung der Arbeitsbedingungen und -prozesse geht es auch um die Optimierung der Fachkräftegewinnung. Unter Umständen muss in diesem Punkt ein radikales Umdenken bezüglich der bisherigen Praxis bei den Stellenausschreibungen erfolgen.

Darum ist Employer Branding so wichtig

Zufriedene Mitarbeiter, die mit großem Engagement die gestellten Aufgaben bewältigen und dem Unternehmen stets mit Loyalität begegnen, sind das Kapital jeder Firma. Darüber hinaus sind sie exzellente „Botschafter“, wenn sie die Werte und die Philosophie des Unternehmens auch außerhalb der Arbeitszeit vertreten. Längst bleiben Arbeitnehmer nicht mehr von der Ausbildung bis zum Eintritt in das Rentenalter bei ein und demselben Arbeitgeber. Die Verweildauer der Arbeiter und Angestellten ist stark abhängig von der Attraktivität des Unternehmens. Nicht ohne Grund schaffen es rund 50 Prozent aller Unternehmen in Deutschland nicht, Fachkräfte langfristig zu binden.

Durch ein zielgerichtetes Employer Branding und dem damit verbundenen Aufbau einer Arbeitgebermarke können Firmen die Fluktuation stoppen und eine Trendumkehr herbeiführen. Ist die Marke etabliert, muss sie durch eine Reihe weiterer Maßnahmen ausgebaut und gestärkt werden.