Content Marketing – Spiegelbild der Gesellschaft

Content Marketing – Spiegelbild der Gesellschaft

Marketing ist immer auch ein Abbild sozio-technologischer Entwicklungen. Damit ist nicht die Reaktion auf kurzfristige Trends gemeint, sondern auf grundlegende Veränderungen im gesamtgesellschaftlichen Kontext. Veränderungen, die meist mit technologischen Neuentwicklungen einhergehen und sich in der Regel über einen längeren Zeitraum hinweg entwickeln – zu Beginn oft unbemerkt. Content Marketing – Spiegelbild der Gesellschaft

Gesellschaften wandeln sich

Die Geschichte der menschlichen Gesellschaft ist eine Geschichte des Wandels und der Veränderungen. Die Wendepunkte in der gesellschaftlichen Entwicklung markieren Schlüsselereignisse wie die Zähmung des Feuers in der Steinzeit, die Bibelübersetzung durch Luther zu Beginn der Neuzeit oder die industrielle Revolution im England des 19. Jahrhunderts. Die Veränderung beginnt oft schleichend und wird meist zu Beginn kaum wahrgenommen. Doch sie ist ein unaufhaltsamer Prozess und erfasst alle Ebenen der Gesellschaft: Wirtschaft genauso wie Kultur, Wissenschaft genauso wie Technik.

Auch in der heutigen Zeit sind wir alle Teil dieses Wandels. Die Veränderung des Klimas, Rohstoffknappheit und ein gewachsenes Umweltbewusstsein in breiten Schichten der Bevölkerung führen zu einer Verschiebung der Wirtschaftskoordinaten. Immer stärker werden Unternehmen daran gemessen, wie umweltverträglich sie produzieren und wie transparent die Herstellungs- und Fertigungsprozesse sind. Auch potentielle Arbeitgeber wollen sich mehr und mehr im Vorfeld online informieren, was sie an einem Arbeitsplatz erwartet. Transparenz und eine offene Kommunikation sind essentiell für den Erfolg eines Unternehmens.

Content Marketing als Ergebnis sozio-technologischer Entwicklung

Auch die Entwicklung von Content-Marketing ist ein Ergebnis technologischer Neuerungen und damit einhergehender Veränderungen im Kommunikations-, Informations- und Konsumverhalten der Menschen. Durch das Aufkommen des Internets, seiner zunehmend interaktiven Ausrichtung dank des sogenannten Web 2.0 und nicht zuletzt auf Grund der Marktführung von Google hat sich Content-Marketing vom Hype zum mittlerweile etablierten Marketing-Instrument entwickelt.

Vor allem Google hat durch Anpassungen seines Suchalgorithmus Unternehmen quasi dazu gezwungen, sich in ihrem Kommunikationsverhalten ständig anzupassen. Von der „digitalen Visitenkarte“ über mit Keywords überfrachtete Texte ging die Entwicklung hin zu wertigen Informationen, möglichst hinterlegt mit passenden Bildern und Videos, die den Gesamtkontext sozusagen abrunden.

Die weitere Entwicklung

Aktuell liegt der Fokus noch stark auf wertigen Informationen über Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens – mit dem Hintergedanken, das Google-Ranking möglichst weit nach vorn zu bringen. Die Entwicklung geht aber inzwischen verstärkt hin zu mehr Unterhaltungsmöglichkeiten und Interaktion, die durch einen Mix aus Storytelling und Gamification erreicht werden soll. Interessant dabei ist, dass die sogenannte moderne westliche Gesellschaft zwar zum einen die ständige Informationsflut beklagt, zum anderen aber stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten der Unterhaltung und Abwechslung ist. Diese Entwicklung macht sich das Marketing mehr und mehr zu Nutze, um die avisierte Zielgruppe weiter bzw. neu an sich zu binden. Davon können nicht nur „kommunikationslastige“ Branchen wie z.B. Medien oder auch Tourismus profitieren. Selbst ein mittelständischer Handwerker kann damit unter Umständen ein Alleinstellungsmerkmal kreieren, das Aufmerksamkeit erzeugt und sich – möglichst positiv konnotiert – in den Köpfen der Webseitenbesucher verankert.

FAZIT

Content Marketing spiegelt nicht nur in seiner bisherigen Entwicklung den sozio-technologischen Wandel wider, sondern wird sich auch weiterhin beständig neuen gesellschaftlichen Tendenzen anpassen. Daher bleibt es auch in Zukunft wesentliche Aufgabe des Content-Marketing-Strategen, den Finger am Puls der Zeit zu haben und diese Entwicklungen nicht nur zu erkennen, sondern das eigene Marketing klug daran anzupassen.