Videoplattformen als Kommunikationsersatz

Videoplattformen als Kommunikationsersatz

Spätestens seit März letzten Jahres kennt es jede/r: Trinkabende mit Freund:innen vor dem Laptop, die Live-Music-Streams für ausgedehnte Partynächte im Wohnzimmer, witzige Hintergründe in den Meeting-Räumen mit den Kolleg:innen oder die wöchentliche Sitzung bei der Therapeutin – online.

Die Krise prägt die Gesellschaft und damit auch das ihr womöglich Essenziellste, die Kommunikation. Wir müssen Verantwortung für uns und andere übernehmen, indem wir unsere Kommunikationswege Pandemie-freundlich gestalten und auf Wege der Onlinekommunikation zurückgreifen.

Kommunikation in Corona-Zeiten

Seit Beginn des Ausbruchs von Covid-19 verlagert sich die Kommunikation spürbar auf soziale Netzwerke. Wenn Menschen die Möglichkeit genommen wird, ihre zwischenmenschlichen Kontakte auszuleben, sind sie gezwungen, sich Alternativen zu suchen. Glücklicherweise trifft uns die Pandemie nicht mehr in Zeiten von Brieftauben und Telegrammen, sondern während des für fast alle problemlosen Zugriffs auf Highspeed-Internet und globale Vernetzung. Freundschaften und Beziehungen lassen sich bis zu einem gewissen Grad auch durch Face-Calls, Instagram-Stories und gemeinsame Abendessen vor dem Laptop pflegen.

Doch nicht nur innerhalb der engeren sozialen Bindungen musste umgedacht werden – auch im Berufsleben tat sich durch die Krise neuer Bedarf auf. Arbeitgeber, welche ihre Beschäftigten ins Home-Office schicken, mussten trotz der Einschränkungen regelmäßige interne Kommunikation ermöglichen. Um den täglichen Kaffeeplausch in der Firmenkantine einigermaßen ersetzen zu können und um das Abbrechen ganzer Informationsketten zu vermeiden, setzten viele Betriebe auf regelmäßige Mailings an ihre Mitarbeiter:innen oder auf tägliche Videokonferenzen, die Face-to-Face Meetings und Diskussionen ersetzen.

Auf welche Handhabung man als Arbeitgeber:in oder Selbstständige:r auch immer setzt: Eine strukturierte interne Kommunikation gewann durch die dauerhafte räumliche Trennung und die Vereinzelung der Beteiligten enorm an Bedeutung.

Wie gut ist diese Lösung?

Auch, wenn den meisten die wohl vertraute Kommunikation von Angesicht zu Angesicht sicherlich lieber wäre, müssen wir mit den Konsequenzen der Krise umgehen und die Vorteile der etablierten Informationsstrukturen nutzen. Besonders soziale Medien und Netzwerke zeigen sich dabei als wertvolle Quellen für Information und Austausch und erreichen dabei vor allem auch die Gesellschaftsmitglieder, die vor der Krise wenig bis keine digitalen Medien nutzten. Nicht nur auf der interpersonellen Ebene machen sich schnell verschickte Nachrichten und Posts gut in der Kommunikation – auch Politiker:innen und staatliche Institutionen setzen auf die Informationsverbreitung durch soziale Netzwerke wie Twitter und Co. Dadurch lassen sich einerseits Fragen der Bevölkerung schnellstmöglich beantworten und andererseits die Kooperation zwischen Ländern und Teilen der Gesellschaft durch aktive Vernetzung erleichtern.

Nachteilig wirkt sich die Arbeit im Home-Office über Videokonferenzen und Face-Time-Calls besonders für die Unternehmen, für die Kontaktpflege erfolgsentscheidend ist, aus. Viele Dienstleistungsanbieter wie Personal-Trainer:innen oder Friseur:innen, therapeutisch Behandelnde und Gastronomen, können den Veränderungen keine Vorteile abgewinnen. Branchen, in denen zwischenmenschlicher Kontakt essenziell und das dem Menschen nah Sein ausschlaggebend für Erfolg und das Aufbauen einer Verbindung ist, warten wieder einmal sehnsüchtig auf die Rückkehr zur Normalität. Auch wenn es um die Einstellung von Personal geht, macht sich die neue Art der Vorstellungsgespräche nachteilig bemerkbar. Die Kamera mag so gut sein, wie sie will, der Hintergrund und das Licht perfekt ausgerichtet – eine echte zwischenmenschliche Begegnung, bei der man die Ausstrahlung des Gegenübers spürt, werden Online-Meetings nie ersetzen können.

Software für digitale Kommunikation

Slack ist ein mittlerweile sehr weit verbreitetes Tool für die interne Kommunikation. Es fungiert wie eine Art teaminternes Facebook und bietet sich für täglichen Austausch unter Kolleg:innen an.

Digitale Meetings werden mittlerweile weitestgehend über Google Hangouts oder Zoom gehalten. Diese Anwendungen ermöglichen den Nutzer:innen, ihre Bildschirme zu teilen und für alle Teilnehmenden sichtbar zu machen, sodass eher langweilige Powerpoint-Präsentationen erspart werden können. Besonders vorteilhaft bei Zoom ist die hohe, mögliche Anzahl der Teilnehmer:innen (100 Personen) für ein Meeting. Bei Skype sind dabei hingegen nur 50 Personen möglich. Dennoch wird diese Video-App nach wie vor von den meisten genutzt.

Die weite Verbreitung von Skype macht diese Anwendung wahrscheinlich zur einfachsten Option für schnelle oder lange Videocalls mit Menschen, mit denen man nicht regelmäßig online kommuniziert.