Beim Lernen kein Vorankommen mehr? Ausgebrannt? Demotiviert? Vielleicht hilft ein Tapetenwechsel. Im Sommer bieten sich viele Möglichkeiten, das Lernen oder Arbeiten nach draußen zu verlegen – sei es in den eigenen Garten, ins Café oder sogar an den Strand im Urlaub. Dieser Beitrag untersucht, ob ein Ortswechsel tatsächlich als Kreativitätsbooster fungiert oder doch eher zur Ablenkung führt.
Was sagt die Wissenschaft?
Warum kann ein Wechsel des Lernortes so hilfreich sein? Die Psychologie bietet einige Erklärungen dafür. Ortswechsel können das Lernen unterstützen, indem sie verschiedene Assoziationen mit dem neuen Ort schaffen, die beim Erinnern der gelernten Inhalte helfen können. Dieses Phänomen wird auch als kontextabhängiges Lernen bezeichnet. Verschiedene Umgebungen können unterschiedliche Aspekte unseres Gedächtnisses aktivieren und so die Lernleistung verbessern.
Unser Blogbeitrag über Lerntypen zeigen, dass das richtige Setting und unterbewusste Trigger entscheidend sind. Ein bestimmter Ort kann uns automatisch in den „Lernmodus“ versetzen, da unser Gehirn diesen Platz mit der Aktivität des Lernens verbindet. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn man regelmäßig an einem bestimmten Ort lernt und dadurch eine Art Ritual etabliert.
Wo kann man zum Lernen oder Arbeiten hin?
Die Möglichkeiten sind vielfältig: Parks, Bibliotheken, Cafés, Coworking Spaces oder auch Ferienorte. Jeder dieser Orte bietet spezifische Vorteile:
- Parks und Gärten: Frische Luft und Natur fördern das Wohlbefinden und die Konzentration.
- Cafés: Ein moderates Maß an Hintergrundgeräuschen kann die Kreativität anregen.
- Bibliotheken: Eine ruhige Atmosphäre und die Verfügbarkeit von Ressourcen sind hier die größten Pluspunkte.
- Coworking Spaces: Sie bieten eine professionelle Umgebung und die Möglichkeit zum Netzwerken.
- Urlaubsorte: Eine neue Umgebung kann die Motivation steigern und neue Perspektiven eröffnen.
Wie oft sollte man den Lernort wechseln? Hier gibt es keine festen Regeln, aber eine regelmäßige Veränderung kann helfen, die Motivation hoch zu halten. Ein Wechsel alle paar Tage oder Wochen kann ausreichend sein, um die positiven Effekte zu nutzen, ohne dabei die Stabilität und Routine zu verlieren.
Nachteile
Natürlich gibt es auch Nachteile, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Ablenkungen sind in neuen Umgebungen oft zahlreicher. Sei es durch Menschen, Geräusche oder die Umgebung selbst. Auch die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Ressourcen kann ein Problem darstellen. Ein Lernen im Park klingt verlockend, aber ohne Internetzugang und die richtigen Materialien kann es schnell ineffektiv werden.
Auch innerhalb der eigenen Wohnung kann ein Platzwechsel vorteilhaft sein. Verschiedene Räume können für unterschiedliche Lernaktivitäten genutzt werden: der Schreibtisch für intensive Lernphasen, das Sofa für entspannteres Lesen. Dies kann ebenfalls helfen, den Kopf frei zu bekommen und die Konzentration zu verbessern.
Wohlfühlen beim Büffeln, aber auch Pausen machen
Wichtig ist, dass man sich beim Lernen wohlfühlt. Ein angenehmes Umfeld kann die Effizienz steigern und das Lernen angenehmer gestalten. Genauso wichtig sind aber auch regelmäßige Pausen. Sie ermöglichen es, sich zu erholen und neue Energie zu tanken. Ein Ortswechsel kann auch hierbei helfen: Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft oder ein Kaffee im Lieblingscafé können wahre Wunder wirken.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass ein Wechsel des Lernortes sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich bringt. Die richtige Balance und eine bewusste Auswahl der Lernumgebungen können jedoch dazu beitragen, die Kreativität und Motivation zu steigern und das Lernen effektiver zu gestalten. Nutzen Sie den Sommer und probieren Sie es aus – vielleicht entdecken Sie ganz neue Lieblings-Lernorte!