Klassische Suchmaschinenwerbung (SEA) ist ein elementarer Bestandteil des Online Marketings. Platzhirsch Google profitiert in diesem Segment von seiner marktbeherrschenden Stellung. Kaum eine Marketing-Kampagne kommt ohne die Nutzung des Werbeprogramms Google Ads aus. Doch im Schatten der reichweitenstärksten Suchmaschine hat sich mit Microsoft Advertising ein Konkurrent etabliert, dessen Potenzial noch immer unterschätzt wird.
Microsoft Advertising: Werben mit Bing und Co.
Als nach der Jahrtausendwende die ersten bezahlten Anzeigen in Suchmaschinen geschaltet wurden, ahnten weder die Betreiber noch die Werbetreibenden, dass Suchmaschinenwerbung im Jahr 2020 ein wichtiger Stützpfeiler jeder Online-Marketing-Kampagne sein würde. Microsoft Advertising spielt in diesem Kontext keine unbedeutende Rolle. Nach eigenen Angaben werden über das Microsoft Search Network monatlich 402 Millionen Suchanfragen gestellt (Stand März 2020). Dies ist ein nicht zu unterschätzendes Potenzial, von dem werbetreibende Unternehmen profitieren können. Der wichtigste Baustein im Microsoft-Universum ist die hauseigene Suchmaschine Bing. Den Suchalgorithmus von Bing nutzen auch Partnerunternehmen wie AOL, Yahoo!, Ecosia und X-Box-Live.
So funktioniert Werbung mit Microsoft Advertising
Microsoft Advertising ähnelt dem Werbeprogramm Google Ads in vielen Details, was Werbetreibenden den Ein- oder Umstieg erleichtert. Wie beim Mitbewerber erfolgt die Abrechnung nach dem Prinzip Pay-per-Click. Das bedeutet, dass erst dann Kosten anfallen, wenn ein Nutzer die Anzeige angeklickt hat. Die Preise variieren und orientieren sich unter anderem an der Qualität der Keywords, der Anzeige selbst und sind abhängig vom Wettbewerb. Für das Erstellen von Anzeigen ist ein Account erforderlich, den Microsoft kostenfrei zur Verfügung stellt. Jede Anzeige kann optimal auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten werden.
Analog zu Google Ads können werbetreibende Unternehmen unter verschiedenen Anzeigentypen wählen. Neben klassischen Textanzeigen können Inserate als Produktanzeige oder im Microsoft Audience Network geschaltet werden. Für die Nutzung von Microsoft Advertising spricht die breite Streuung, da jede Anzeige bei den Netzwerkpartnern Yahoo!, Ecosia, AOL und X-Box-Live ausgespielt werden. Für die Planung können Sie das kostenlose Microsoft Advertising Intelligence-Tool nutzen, dessen bedienungsfreundliche Oberfläche an Microsoft Office erinnert.
Unterschiede: Google Ads vs. Microsoft Advertising
Mit einem Marktanteil von über 90 Prozent ist Google die unangefochtene Nummer 1 unter den Suchmaschinen auf dem deutschsprachigen Markt. Daraus resultiert zwar eine deutlich geringere Reichweite beim Konkurrenten Microsoft Advertising, allerdings sind die Kosten niedriger und der Wettbewerb überschaubar. Im Schnitt kosten Kampagnen mit dem Microsoft-Werbeprogramm 36 Prozent weniger als beim Platzhirsch Google. Ein weiterer Vorteil gegenüber Google Ads ist die Nutzung der Gaming-Plattform X-Box Live zu Werbezwecken. Das Pendant des Marktführes (Google Stadia) ist aktuell noch nicht für Anzeigen freigeschaltet.
Im Gegensatz zu Google Ads bietet Microsoft Advertising Desktopanwendungen an. Dieses Merkmal ist nicht zu unterschätzen, denn die Suchmaschine Bing wird häufig an Arbeitsplätzen genutzt. Unternehmen statten ihre Abteilungen in der Regel mit Windows-PCs aus, bei denen die Suchmaschine Bing voreingestellt ist. Viele Mitarbeiter ändern die Voreinstellungen nicht und nutzen das Produkt aus dem Hause Microsoft während des beruflichen Alltags. Mit dem Ausspielen der Anzeigen in der „grünen“ Suchmaschine Ecosia besitzt Microsoft Advertising darüber hinaus ein Alleinstellungsmerkmal. Ecosia wird vornehmlich von umweltbewussten Usern genutzt, denen Nachhaltigkeit auch bei der Nutzung des Internets ein Anliegen ist.
Fazit
An Google führt für werbetreibende Unternehmen kein Weg vorbei, wenn eine Marketing-Kampagne zu einem wirtschaftlichen Erfolg geführt werden soll. Bei speziellen Zielgruppen und in ausgewählten Branchen bietet Microsoft Advertising jedoch großes Potenzial. Wie im Online-Marketing üblich gibt es keinen „Königsweg“. In der Praxis hat sich eine Kombination beider Netzwerke für die Umsetzung der eigenen Werbestrategie als zielführend erwiesen. Da sich Google-Ads-Kampagnen direkt in Microsoft Advertising importieren lassen, stellt diese Vorgehensweise auch keine große technische Herausforderung dar.
