Black Hat SEO – wenn bewusst gegen Richtlinien verstoßen wird

Black Hat SEO – wenn bewusst gegen Richtlinien verstoßen wird

Jede Maßnahme, die im Rahmen der Suchmaschinenoptimierung (SEO) ergriffen wird, hat ein erklärtes Ziel: Verbesserung des Rankings in der organischen Suche von Suchmaschinen wie Google, Bing und Yahoo. Mit Black Hat SEO soll dieses Ziel durch den Einsatz unlauterer Methoden und unter Inkaufnahme eines bewussten Verstoßes gegen die Richtlinien erreicht werden.

Black Hat SEO: Tabubruch in der Suchmaschinenoptimierung

Black Hat SEO (deutsch: Schwarzer-Hut-SEO) ist ein bewusster Tabubruch im Marketing-Segment der Suchmaschinenoptimierung. Der Name nimmt Bezug auf alte Western-Filme der 60er und 70er Jahre, in denen der Bösewicht immer an seinem schwarzen Hut zu erkennen war. Die Antagonisten verkörperten das Böse und nicht selten wurden sie als „Ungesetzliche“ bezeichnet, die bekämpft werden mussten.

Black Hat SEO transferiert diesen Grundgedanken in den Bereich der Suchmaschinenoptimierung. Zwar wird mit dem Ergreifen unlauterer Maßnahmen wie Keyword-Stuffing, Cloaking, kopierten Inhalten und unnatürlichen Linkprofilen kein Gesetz gebrochen, doch um einen Verstoß gegen die Richtlinien der Suchmaschinenbetreiber handelt es sich trotzdem.

Black Hat SEO vs. White Hat SEO

Wie die elektrischen Pole Plus und Minus verhalten sich Black Hat SEO und White Hat SEO (Weißer-Hut-SEO) zueinander. Wer Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung auf der Basis von White Hat SEO ergreift, hält sich penibel an die Richtlinien von Google und Co. und vermeidet akribisch jeden Verstoß gegen die Vorgaben.

Black Hat SEO: Häufig genutzte Methoden

Hinter dem Oberbegriff Black Hat SEO verbergen sich einige Methoden, die Suchmaschinen wie Google ein Dorn im Auge sind und vehement bekämpft werden. Eine Methode ist das „Keyword Stuffing“. Dabei handelt es sich um die Praxis, einen Text mit relevanten Schlüsselwörtern dermaßen zu überfrachten, dass er für den Leser keinerlei Mehrwert mehr bietet. Da Keywords eine wichtige Rolle für die Einstufung der Relevanz einer Webseite spielen, kann diese Methode zu einer besseren Platzierung in den Suchergebnissen führen.

Eine zweite – nicht ganz saubere – Methode ist das sogenannte „Cloaking“. Dabei werden dem menschlichen Seitenbesucher unter ein und derselben URL andere Inhalte als dem Crawler der Suchmaschine angezeigt. Auch die Veröffentlichung von automatisch generiertem Content („Article Spinning“) und kopierter Inhalte stellen einen Verstoß gegen die Richtlinien der Suchmaschinenbetreiber dar.

Zur Erhöhung der Linkpopularität kann beim Black Hat SEO spezielle Software eingesetzt werden, die Spam generiert und voll automatisiert Verlinkungen auf die jeweilige Webseite erzeugt. Da das Linkprofil ein Rankingfaktor ist, kann diese Maßnahme eine Verbesserung der Auffindbarkeit zur Folge haben. Auch der Einkauf von externen Links, die auf sogenannten Linkfarmen angeboten werden, wertet Google als Manipulationsversuch.

Ziel von Black Hat SEO

Primäres Ziel des Einsatzes von Black Hat SEO ist die kurzfristige Verbesserung im Ranking der Suchmaschinen. Die ergriffenen Maßnahmen führen zu einer Erhöhung der Webseiten-Relevanz und in erster Instanz zu einer besseren Platzierung. Die Webseite wird von potenziellen Kunden schnell gefunden und der Traffic erhöht sich spürbar. Webseiten mit kommerzieller Ausrichtung wie Online-Shops wollen auf diese Weise schnell Umsatz erwirtschaften und den Gewinn steigern. Dennoch: Wer zur Suchmaschinenoptimierung Black Hat SEO einsetzt, geht ein enormes Risiko ein, denn Google und Co. ahnden derartige Verstöße beim Aufdecken hart.

Folgen der Manipulationsversuche

Auf die Verletzung der Google-Webmaster-Richtlinien reagieren die Betreiber der Suchmaschine mit empfindlichen Strafen. Diese werden als Penalty (deutsch: Abstrafung) bezeichnet und haben für den Betreiber der Webseite Auswirkungen von großer Tragweite. Zunächst schränken die Suchmaschinenbetreiber die Auffindbarkeit ein und verbannen die Webseite ins Mittelfeld oder an das Ende der Platzierungsliste. In der Folge sinkt der Traffic rapide, da die Seite nur noch selten gefunden wird.

Die Höchststrafe ist eine dauerhafte Verbannung aus dem Google-Index. Die gesamte Domain wird aus dem Suchindex ausgeschlossen und verschwindet dauerhaft aus der Ergebnisliste. Wer Black Hat SEO einsetzt, kennt in der Regel die Risiken. Ein Großteil der „schwarzen Schafe“ nehmen Verstöße gegen die Google-Richtlinien bewusst in Kauf, um nach einem kurzzeitigen Höhenflug im Ranking schnell Umsatz und Gewinn zu generieren.