In einer Zeit, in der auf dem Markt eine Fülle austauschbarer Produkte existieren, kommt es mehr denn je darauf an, sich von den Mitbewerbern abzugrenzen und die Alleinstellungsmerkmale eines Produktes offensiv in den Vordergrund zu stellen.
Der Aufbau eines Markennamens, mit dem die Konsumenten Emotionen, Werte und bestimmte Botschaften verbinden, wird als Branding bezeichnet. Fehler in diesem Prozess sind teuer, sie kosten Zeit und binden Ressourcen. Wir gehen auf die 5 häufigsten Branding-Fehler ein und zeigen Vermeidungsstrategien auf.
Fehler Nr. 1: „Ich brauche kein Branding. Ich habe ein gutes Produkt – das ist ein Selbstläufer.“
Das oben angeführte Zitat beschreibt den Kardinalfehler, den zahlreiche Start-ups in der Anfangsphase machen. Mag sein, dass das Produkt eine aktuelle Bedarfslücke schließt und unter Umständen sogar konkurrenzlos ist, wenn es auf den Markt kommt. Doch wirtschaftlicher Erfolg ruft bereits nach kurzer Zeit Mitbewerber auf den Plan, die eine Idee aufgreifen, verifizieren und verbessern, um selbst Kapital daraus zu schlagen.
Beispiel Coca-Cola: Nüchtern betrachtet handelt es sich bei dem Kult-Getränk um eine zucker- und kohlensäurehaltige Limonade, die sich geschmacklich nur minimal von Erfrischungsgetränken anderer Hersteller unterscheidet. Den über 100-jährigen Erfolg verdankt die Marke einem bärenstarken Branding, zu dem auch die Erzählung beiträgt, dass das Original-Rezept seit 1886 unter Verschluss gehalten wird. Ohne Branding hätte die süße Limonade – unabhängig vom Geschmack – kaum einen solch langen Zeitraum überlebt.
Fehler Nr. 2: „Branding ist schnell gemacht – ein Logo, ein Farbkonzept, ein Slogan: Fertig!“
Beim zweiten Branding-Fehler steht ausschließlich das Design einer Marke im Fokus. Branding bedeutet jedoch mehr, als ein Logo für eine Marke zu entwerfen, ein Farbkonzept zu entwickeln und das Ganze mit einem schmissigen Slogan zu versehen. Vielmehr geht es darum, ein in sich stimmiges Gesamtpaket zu schnüren. Bekannte Marken wecken Emotionen und verkörpern bestimmte Werte oder einen definierten Lebensstil. Dass Logo, Farbkonzept und Slogan allein nicht ausreichen, belegt der kometenhafte Aufstieg der Marke Apple, die längst zu einem Statussymbol geworden ist und über eine der größten Fan-Gemeinden weltweit verfügt.
Fehler Nr. 3: „Wir wollen jeden erreichen.“
Die Hoffnung zahlreicher Start-ups ist es, eine möglichst breite Käuferschicht anzusprechen und Kunden aus allen gesellschaftlichen Gruppen zu generieren. Trifft dieses Wunschdenken auf die Realität, breitet sich schnell Ernüchterung aus, denn dieses Konzept ist zum Scheitern verurteilt. Ohne Zielgruppendefinition und eine möglichst genaue Eingrenzung des Käuferkreises wird eine Marke keinen Erfolg haben.
Ein Beispiel liefert die Automobilindustrie. Pkws der Marken VW, Porsche, Rolls-Royce oder FIAT sprechen ganz bestimmte Käuferschichten an. Die Marketingstrategen der Autokonzerne entwickeln Kampagnen, die speziell auf diese Käufer zugeschnitten sind und transportieren Botschaften mit ihren Fahrzeugen, die die Lebenswirklichkeiten und manchmal auch Traumwelten der jeweiligen Klientel widerspiegeln.
Fehler Nr. 4: „Das passt nicht mehr zu uns. Lass und mal das Branding ändern.“
Trends kommen und gehen. Sind heute noch Skinny-Jeans der letzte Schrei im Mode-Olymp, laufen ihnen morgen vielleicht Bootcut- oder Baggy-Jeans den Rang ab. Generell macht ein Rebrand unter bestimmten Voraussetzungen Sinn. Passt ein Produkt nicht mehr zur Marke oder zur Zielgruppe, muss über ein neues Branding nachgedacht werden. Allerdings birgt dieser Schritt gewisse Risiken. Unternehmen, die das Branding ihrer Marken ständig den aktuellsten Trends anpassen, machen sich auf Dauer unglaubwürdig und erleiden einen Vertrauensverlust. Jeansmarken mit einem ausgeklügelten Branding-Konzept wie Levis, Diesel oder G-Star Raw sind seit Jahrzehnten in der Erfolgsspur und das vollkommen unabhängig von Modetrends.
Fehler Nr. 5: „Marke XY macht das echt gut. Lass uns das auch so machen!“
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, zu analysieren, mit welchen Konzepten die Mitbewerber erfolgreich sind. Problematisch wird jedoch das Kopieren von Marken, denn Branding ist stets individuell. Primär geht es darum, mit bestehenden Konventionen zu brechen und einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Nur, wenn eine Marke ihre Käufer auf der emotionalen Ebene anspricht und bestimmte Werte verkörpert, schafft sie es, sich dauerhaft auf dem Markt zu etablieren.
Fazit: Branding, oder ein erfolgreicher Markenaufbau, ist ein Prozess, der sich über Monate oder Jahre erstreckt. Eine starke Marke sorgt nicht nur für steigende Umsätze, sie weckt auch Vertrauen bei Investoren, auf deren Engagement bei einer Expansion in den meisten Fällen nicht verzichtet werden kann.
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